Das VORBEREITUNGSSEMINAR auf die Reise in der Ökostation Heil – Dank an Astrid und Miriaml

By Jana:
Wir haben in den drei Tagen des Seminares viel gelernt; nicht nur wie man sich auf eine Begegnung mit neuen Menschen und neuen Kulturen vorbereitet. Nein -wir haben gelernt ein Team zu sein, Probleme gemeinsam zu lösen und den Einzelnen zu unterstützen.
Wir haben uns mit vielen verschiedenen Themen befasst. Zum Beispiel mit der Frage: Wann ist man mit einer Person wirklich auf Augenhöhe? Gibt es Dinge, die man ändern sollte, obwohl sie für uns zum Alltag gehören?
Ich persönlich denke, dass wichtigste um einer Person auf Augenhöhe zu begegnen ist, sie zu respektieren und zu achten.
Was mir vom Seminar am besten in Erinnerung geblieben ist, das ich unbedingt weitergeben möchte, ist die Tatsache, dass wir mit dem Austausch auch Verantwortung übernehmen. Wir können mit unseren Erfahrungen und Eindrücken beeinflussen was Außenstehende von Namibia denken. Es gibt mehrere Facetten eines Landes. Man sollte sich ein umfassendes Bild von einem Land machen. Film und Fernsehen zeigen oft nur verzerrte Bilder eines Landes.
So wie in Deutschland nicht nur Männer mit Lederhosen herum laufen, so ist Namibia weit mehr als eine trockene Wüste.

Vorbereitungsseminar auf die Namibiareise – Glimpses of the workshop
Im ZeittunnelZum TeambuildingIm ZeittunnelIm Zeittunnel
1.Tag: Teambuilding

Umstellung eines KolonialdenkmalsKolonialismus und EZSingle stories

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2.Tag: Interkulturelles, Kolonialismus und EZ

Zitatensammlung

„Kolonisation … heißt die Nutzbarmachung des Bodens, seiner Schätze, der Flora, der Fauna und vor allem der der Menschen zugunsten der Wirtschaft der kolonisierenden Nation und diese ist dafür der Gegengabe der ihrer höheren Kultur, ihrer sittlichen Begriffe, ihrer besseren Methoden verpflichtet“
Staatssekretär des Deutschen Reichskolonialamtes 1907

We must embark on a bold new program for making the benefits of our scientific advances and industrial progress available for the improvement and growth of underdeveloped areas. More than half the people of the world are living in conditions approaching misery. Their food is inadequate. They are victims of disease. Their economic life is primitive and stagnant. Their poverty is a handicap and a threat both to them and to more prosperous areas. For the first time in history, humanity possesses the knowledge and skill to relieve the suffering of these people […] I believe that we should make available to peace-loving people the benefits of our store of technical knowledge in order to help them realize their aspirations for a better life. And, in cooperation with other nations, we should foster capital investment in areas needing development.
US- Präsidenten Truman (1949)

„Den armen Ländern wird gesagt, sie müssten hart arbeiten, mehr produzieren und wären dann in der Lage, ihre Armut zu überwinden. … Nehmen wir den Fall von Sisal – früher Tansanias wichtigster Exportartikel – und beziehen ihn auf den Preis von Traktoren. 1965 konnte ich einen Traktor für 17,25 Tonnen Sisal kaufen; der gleiche Traktor kostete 1972 indes soviel wie 47 Tonnen Sisal. … Die reichen Länder werden reicher, weil ihre wirtschaftliche Stärke ihnen wirtschaftliche Macht verleiht; die armen Länder bleiben arm, weil ihre wirtschaftliche Schwäche sie zu Marionetten im Machtspiel der Anderen macht.“
Julius K. Nyerere (1977) Erster Präsident von Tansania (ehemals Deutsch-Ostafrika)

„Sprache und Religion der Kolonialherren trugen langfristig zur Befreiung von der Kolonialherrschaft bei.“

„Überlege, inwieweit die Übernahme von Werten, der Arbeitshaltung und der Lebensweise der Kolonialherren einen Fortschritt darstellte.“

Arbeitsaufgabe aus Schulbüchern im Fach Geschichte von 1996/1999

Entwicklungshilfe ist eine „Gelegenheit, in Afrika europäische Werte zu verankern“
Tony Blair (2007)

“ (…) Der Kolonisator ist gekommen, er hat genommen, er hat sich bedient, er hat ausgebeutet, er hat die Ressourcen geplündert – Reichtümer, die ihm nicht gehörten. Er hat den Kolonisierten seiner Persönlichkeit beraubt, seiner Freiheit, seiner Erde, der Frucht seiner Arbeit. Er hat genommen, er hat aber auch gegeben. Er hat Brücken gebaut, Straßen, Krankenhäuser, Ambulatorien, Schulen. Er hat jungfräulichen Boden fruchtbar gemacht, er hat seine Mühen, seine Arbeit, sein Wissen gegeben. Denn nicht alle Kolonisatoren waren Diebe, nicht alle Kolonisatoren waren Ausbeuter. Es gab unter ihnen schlechte Menschen, es gab aber auch Menschen guten Willens. Menschen, die glaubten, Gutes zu tun, großzügige und mutige Menschen. (….) Das Drama Afrikas liegt darin, dass der afrikanische Mensch noch nicht genügend in die Geschichte eingetreten ist. Der afrikanische Bauer, der seit Jahrtauenden mit den Jahreszeiten lebt, dessen Lebensideal der Einklang mit der Natur ist, kennt nur die ewige Wiederkehr der Zeit, die von der ewigen Wiederholung der gleichen Gesten und gleichen Worte geprägt ist. (…) In dieser Vorstellungswelt, wo alles immer von vorn beginnt, ist kein Platz für das menschliche Abenteuer, für die Idee des Fortschritts. (…) Nie stürmt der Mensch der Zukunft entgegen. Nie kommt er auf die Idee, aus der Wiederholung auszubrechen, um sich ein Schicksal zu erfinden. (…) Das Problem Afrikas, und gestatten Sie einem Freund Afrikas, das zu sagen, liegt genau dort. Die Herausforderung Afrikas besteht darin, in die Geschichte einzutreten. (…)“
Rede von Nicolas Sarkozy, Präsident der französischen Republik, am 26. Juli 2007, in der Universität Dakar, Senegal.

Warum funktioniert das [der Fortschritt] in Afrika so wenig?
Das ist unter anderem eine Frage von fairen Handelsbeziehungen. Durch Handelshemmnisse und Exportsubventionen verlieren Entwicklungsländer mehr als ihnen durch aktive Entwicklungshilfe zugeführt wird. Das schadet ihnen, aber auch uns.
Das erklärt nicht, warum in Asien der Aufbruch gelingt, in Afrika nicht.
Dort sind die nationalen Eliten vielfach nicht in der Lage oder bereit, Verantwortung für ihr eigenes Land zu übernehmen.
Dirk Niebel in einem Interview (2009)

„Die Entwicklungszusammenarbeit ist nicht nur das Verteilen von Nothilfe, von Nahrungsmitteln, sondern auch das Ertüchtigen, seine Dinge selbst in die Hand zu nehmen. […] Entwicklungszusammenarbeit ist Hilfe zur Selbsthilfe. Sie ist werteorientiert, sie ist aber auch interessegeleitet. Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht. Entwicklungszusammenarbeit muss nicht schädlich für deutsche Unternehmen sein.“
Dirk Niebel (2009)

„Von einem [in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit] ausgegebenen Euro fließen 1,80 Euro nach Deutschland zurück.“

Dirk Niebel, Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in einem Interview mit der Zeit vom 16. Juni 2011

„In Berlin hat man unseren Kontinent aufgeteilt,
man kam, uns zu erziehen.
Man kam, uns zu zivilisieren.
Dieser Vertrag von Berlin hat mich lange gekränkt.
Das schlimmste aber war, dass man mich dieses Datum lehrte.
Eine ganze Stunde lang nannte man uns
die Namen der Vertragspartner von Berlin.
Ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten,
den Mut der Forscher,
den selbstlosen Humanismus,
aber niemand,
absolut niemand wies hin auf die Beleidigung,
auf die Schmach, die uns Afrikaner überall begleitete.
Mein Volk wurde zur Maschine.
Es wurde aus der Ferne gesteuert, es war fast tot.
Erstorben war das Bewußtsein seiner Persönlichkeit.
Mein Volk war kolonisiert.”

Michel Kayoya, burundischer Schriftsteller, ?

3.Tag: Umgang mit Sprache und Bildern